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Die Chaostage gehen weiter

Müller geht, Rutten bleibt, Kuranyi auch, Thon darf nicht, Kahn möchte ? oder auch nicht. Das Personalkarussel auf Schalke nimmt Fahrt auf. Erste vakante Position: der frei gewordene Sportmanagerposten von Bauernopfer Andreas Müller... Seine Bilanz wies zuletzt seit 2006 eine Investitionspolitik von 32,3 Mio. in 16 Spieler aus - 32 Akteure verließen seither den Club.

Nach den Unruhen der letzten Wochen war es ja nur eine Frage der Zeit bis in Gelsenkirchen der erste Verantwortliche seinen Posten räumen muss. Dass das Schicksal nun Sportmanager Andreas Müller ausgerechnet nach dem Heimsieg gegen den 1.FC Köln und sieben Punkten aus den letzten drei Bundesligaspielen ereilte, ist aber typisch Schalke. Das Ausscheiden aus Uefa-Cup und DFB-Pokal hatte den anspruchsvollen Anhang der "Königsblauen" derart in Rage versetzt, dass selbst der mühsam errungene Erfolg gegen die Geißböcke die Risse zwischen Fans und sportlicher Leitung nicht mehr zu kitten vermochte. Allein die Tatsache, dass der Club im sportlichen Bereich komplett führungslos da gestanden hätte, rettete wohl Trainer Fred Rutten den Kopf. Die Verantwortlichen um Präsident Schnusenberg und Aufsichtsratschef Tönnies scheinen außerdem nicht wirklich sicher zu sein, ob der mit vielen Vorschusslorbeeren bedachte Coach nicht doch ein erstklassiger Fachmann ist, dem nur das falsche Spielermaterial zur Verfügung gestellt wurde. Wie verunsichert man augenblicklich am Berger Feld wirklich ist, schildert uns übrigens anschaulich Sportkolumnist Christoph Biermann. Mehr zum Zustand der Führungsetage als in Biermanns Artikel ?Agenten auf Schalke? gibt es im allgemeinen Chaos rund um den FC Schalke 04 eigentlich derzeit gar nicht zu sagen. Viel Spaß beim Lesen: "Der Spin-Doctor ruft durch"

Noch vor den gar nicht so schwachen Schalkern (Platz 5 mit 10 Punkten) rangiert in der Rückrundentabelle der Nachbar aus Bochum. Dort scheint es sich tatsächlich auszuzahlen, dass man trotz größter Unruhe innerhalb der Fanszene an der sportlichen Leitung und an Trainer Marcel Koller festgehalten hat. 11 Punkte holte der VfL aus den bisherigen sechs Rückrundenspielen und hat sich damit auf den 14. Tabellenplatz vorgekämpft. Das honorieren auch die oft skeptischen VfL-Fans. Das anstehende Heimspiel gegen den FC Bayern ist bereits ausverkauft und auch zum Kellerduell in Mönchengladbach werden die Bochumer von deutlich mehr als 2.000 Anhängern begleitet. Dieses resultiert nicht zuletzt daraus, dass der VfL die eigenen Fans beim Erwerb der Tickets für das Gastspiel am Niederrhein finanziell unterstützt. Dauerkarteninhaber, Vereins- und Fan-Club-Mitglieder zahlen lediglich 15 Euro für einen Sitzplatz bzw. 7,50 Euro für einen Stehplatz ? was für Vollzahler in beiden Fällen eine Ersparnis von gut 40 Prozent bedeutet. Eine absolut lobenswerte Aktion des VfL Bochum!

Beim Regionalligisten Rot-Weiss Essen atmet man derweil auf. Nach den Querelen um den Stadionneubau in der Ruhrgebietsmetropole stimmte der Rat der Stadt Essen zum neuen Stadion an der Hafenstraße in der vergangenen Woche mit großer Mehrheit zu. Bevor jedoch im Herbst dieses Jahres die Bagger anrollen müssen noch diverse Bedingungen, an die der Bau der neuen Arena geknüpft ist, erfüllt werden. So müssen u.a. die Zusagen der Sponsoren - kalkuliert wird in Essen mit etwa sieben Millionen Euro an Sponsorengeldern - in rechtsverbindlicher Form vorliegen. Da sich Hauptsponsor Evonik jedoch bis auf Weiteres zurückgezogenen hat, arbeitet man nun bei RWE mit Hochdruck daran die Gelder dennoch bis zum Spätsommer zu sichern. Auch die Spiellizenz zur Saison 2009/10 muss erst einmal erteilt werden, was angesichts der schwierigen Finanzen bei Rot-Weiß kein allzu leichtes Unterfangen sein dürfte. Und schließlich gilt der Umbau des Vereins RWE hin zu professionellen Strukturen und eine Einigung mit dem langjährigen Sponsor, der MK-Mediengruppe, die bislang als Bremsschuh für neue Sponsoren angesehen wurde, als dringend notwendig für die endgültige Genehmigung des neuen Fußballtempels an der Hafenstraße. Und während die Fans von RWE über die Entscheidung des Stadtrates jubeln, echauffieren sich Nicht-Fußball-Fans über die verschwendeten Millionen-Gelder. Essen bleibt in der Stadionfrage eine geteilte Stadt ? so oder so.

Beim Nachbarn in Duisburg herrscht dagegen eitel Sonnenschein. Mit einem Last-Minute-Unentschieden im Heimspiel gegen den 1.FC Nürnberg erklommen die Zebras Platz vier in der zweiten Liga und schielen nun ganz unverhohlen in Richtung Aufstieg bzw. Relegationsplatz. Zwar beträgt der Rückstand auf den Tabellendritten Mainz 05 noch satte fünf Punkte doch inzwischen glaubt man es MSV-Coach Peter Neururer, wenn er sagt: ?Bei noch elf Spielen sind die fünf Punkte, die wir aufholen müssen, nicht viel. Unsere Serie geht weiter.? Denn die unterdessen seit zehn Spielen ungeschlagenen Duisburger empfangen nun in einem weiteren Heimspiel den Tabellenführer aus Freiburg. Und wenn es gelingt dieses Spiel zu gewinnen, dann ist an der Wedau wohl alles möglich.

Zwei Revierclubs haben sich es derweil im gesicherten Mittelfeld der jeweiligen Liga bequem gemacht und dümpeln mehr oder weniger dem Saisonende entgegen. Zweitligist Rot-Weiss Oberhausen und Bundesligist Borussia Dortmund haben mit ihren Niederlagen in Fürth bzw. Stuttgart fast alle Ambitionen in Richtung oberes Tabellendrittel ad acta gelegt und scheinen in Anbetracht der Distanz nach unten auch kaum noch in Abstiegsgefahr zu geraten. Dabei scheiterten sowohl Rot-Weiß als auch Schwarz-Gelb bei ihren Gastspielen im Süden der Republik an den gleichen Schwächen. Die wenigen eigenen Torgelegenheiten wurden mehr oder weniger kläglich vergeben, während die Gegner der beiden Ruhrpottclubs deren Fehler eiskalt bestraften. Doch im Gegensatz zu den Rivalen aus Bochum oder Gelsenkirchen und auch im Gegensatz zum MSV Duisburg, der sich bereits in der Vorrunde einen Trainerwechsel leistete, herrscht sowohl bei den Kleeblättern als auch beim BVB noch immer weitgehende Ruhe. Die Fans beider Clubs können aktuell sehr gut die eigenen Ansprüche einschätzen und wissen wo man her kommt. Insofern dürfte bei RWO und beim BVB die laufende Saison ruhig ihrem Ende entgegengehen.

, 10.03.2009

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