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Die Welt schaut gebannt auf Leipzig


Morgen Abend, Freitag den 9. Dezember, ist es soweit: In einem 135 Minuten dauernden Medienspektakel wird uns die ARD die Gruppen- auslosung der Fußballweltmeisterschaft 2006 präsentieren. Neben dem ARD-Experten Reinhold Beckmann wird uns Top-Model Heidi Klum durch die Sendung führen, die ihren Höhepunkt zwischen 21.20 und 21.50 Uhr haben wird, wenn die ?Show? zu ihrem eigentlich interessanten Teil übergeht, der Auslosung!


In der Hoffnung von über 320 Millionen Fernsehzuschauern haben sich 145 Länder weltweit die Übertragungsrechte gesichert und werden live oder zeitversetzt aus Leipzig berichten. In keiner der acht Gruppen der FIFA WM 2006 werden mehr als eine afrikanische, asiatische oder südamerikanische Mannschaft und maximal zwei europäische Mannschaften spielen, sagte FIFA Präsident Joseph S. Blatter am Montag in Leipzig, dem Ort der Endrundenauslosung für die FIFA WM 2006. ?Wir haben 14 europäische Mannschaften im Feld. Damit ist klar, dass sechs Gruppen zwei Europäer zugelost werden." Neben Gastgeber Deutschland als A1 ist Titelverteidiger Brasilien als F1 gesetzt. Damit ist klar, dass Deutschland und Brasilien erst im Finale aufeinander treffen können.


Die FIFA hat im Gegensatz zu den Vorjahren nicht mehr das Abschneiden an den letzten drei, sondern nur noch bei den letzten beiden Weltmeisterschaften in Frankreich (1998) und Südkorea/Japan (2002) sowie die Rangierung in den letzten drei FIFA-Jahres-Rankings als Grundlage für das Setzen der acht Topteams genommen. Holland, das 1994 Viertelfinalist und 1998 gar Halbfinalist war, nahm in dieser FIFA-Spezialtabelle nur Platz 10 ein, weil es sich für die erste WM in Asien vor dreieinhalb Jahren nicht hatte qualifizieren können. Größter Profiteur dieser Regelung ist damit Frankreich, das zwar 1998 Weltmeister war, vier Jahre später aber in Asien nur auf dem 28. Platz landete und 1994 in den USA gar nicht dabei war.


Matthäus, Cruyff und Pele

Am besten schnitten in dieser Spezial-Rangliste Titelverteidiger Brasilien (64 Punkte), England (51), Spanien (50), Gastgeber Deutschland (48), Mexiko (47), Frankreich (46) sowie Argentinien und Italien (beide 44) ab. Sie werden am Freitag bei der Auslosung als erste Teams gezogen und jeweils an den Kopf einer der acht WM- Gruppen gesetzt. Schon jetzt steht fest, dass Deutschland die Gruppe A und Brasilien die Gruppe F anführen werden - dies deshalb, um diesen beiden Teams und ihren Anhängern im nächsten Juni die größten WM-Stadien zu garantieren. Das Brasilien seine Vorrundenspiele in Dortmund austrägt, ist somit mehr als wahrscheinlich.

Nach den Topteams werden am Freitag in Leipzig durch Lothar Matthäus, Johan Cruyff, Pele, Cobi Jones, Roger Milla, Lucas Radebe, Christian Karembeu und Masashi Nakayama gemeinsam mit FIFA-Kommunikationsdirektor Markus Siegler die Mannschaften aus dem zweiten Topf mit den Afrikanern (Angola, Elfenbeinküste, Ghana, Togo und Tunesien) den restlichen Südamerikanern (Ecuador und Paraguay) sowie Australien gezogen.

Alle übrigen Teilnehmer aus Europa wurden in den dritten Topf gesetzt. Einzige Ausnahme ist Serbien/Montenegro, das als neunte Mannschaft und als Land mit den wenigsten Punkten im aktuellen FIFA- Ranking aus dem europäischen Topf fiel und eine Sonderrolle einnimmt. Serbien/Montenegro kann in der Gruppe A nur Brasilien, Argentinien oder Mexiko zugelost werden, um ein Aufeinandertreffen von drei europäischen Teams in der gleichen Gruppe zu verhindern. Im letzten Topf landeten die Mannschaften aus Asien (Iran, Japan, Südkorea und Saudi-Arabien) sowie Nord- und Mittelamerika (USA, Costa Rica und Trinidad & Tobago).


Zeitverschiebungen möglich

Noch vor der eigentlichen Auslosung soll ein weit gefächertes Rahmenprogramm die rund 4000 Gäste in der Leipziger Messehalle 1 unterhalten. Neben einem Kurzfilm von Wolfgang Becker, in dem sich das WM-Gastgeberland vorstellt, werden in drei Kurzfilmen die WM-Siege der deutschen Mannschaft präsentiert.

Für den musikalischen Höhepunkte sollen der kolumbianische Rock-Star Juanes, der als 12-facher Grammy Award-Gewinner internationales Ansehen genießt und die "Junge Deutsche Philharmonie" sorgen. Die Philharmonie wird dabei in den Trikots der 32 qualifizierten Teams klassische Werke von Johann Sebastian Bach bis Richard Strauß vorführen.

Im Anschluss daran werden die genauen Anspielzeiten der einzelnen Partien festgelegt. Dabei wird auf die Zeitverschiebungen und Bedürfnisse der TV-Stationen Rücksicht genommen. Auf keinen Fall aber sollen gemäß den Organisatoren die ausgelosten Partien in andere Stadien verlegt werden.

Insgesamt äußerte sich Blatter positiv zum Stand der Vorbereitungen auf die WM. ?Deutschland ist weit vor etwa Korea zum vergleichbaren Zeitpunkt. Dort waren damals noch nicht einmal die Stadien fertig. In Deutschland wird bereits in allen Stadien gespielt", sagte der Schweizer, der aber auch insbesondere motiviert vom Bauschaden in Kaiserslautern, zu Beginn des kommenden Jahres eine ?Inspektionsdelegation" durch die Stadien schicken will.


WM-Gruppenauslosung:
Einteilung der Töpfe

Topf 1: Deutschland, Brasilien, Italien, Spanien, Argentinien, Frankreich, England, Mexiko.
 

Topf 2: Elfenbeinküste, Angola, Ghana, Togo, Tunesien, Paraguay, Ecuador, Australien.

Topf 3: Schweiz, Tschechien, Ukraine, Holland, Kroatien, Schweden, Portugal, Polen.

Spezialtopf: Serbien und Montenegro.

Topf 4: Südkorea, Japan, Iran, Saudi-Arabien, USA, Trinidad/Tobago, Costa Rica.

  

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Zum Final Draw ist Blatter voll des Lobes: ?Leipzig ist topp"

Für den Präsidenten des Weltfußballverbandes Fifa, Joseph Blatter, ist die Endrundenauslosung »das größte Event vor der WM selbst«. Die ganze Welt werde nach Leipzig blicken, sagte der 69 Jahre alte Schweizer, den unsere Redaktion in Leipzig zwischen ?Tür und Angel" sprach.

Kirsche: Herr Blatter, etwa 320 Millionen Menschen weltweit an den Fernsehschirmen schauen am Freitag auf Leipzig. Was verbindet Sie mit der Stadt?

Blatter: Sehr viel. Ich war in Leipzig kurz vor der Wende. Man spürte schon die großen Veränderungen, die da kommen sollten. 2000 hat der DFB seinen 100. Geburtstag in Leipzig gefeiert. Ich freue mich sehr auf diese großartige Stadt und ihren kulturellen Reichtum.

Kirsche: Ist Leipzig ein Symbol für das vereinigte Deutschland?

Blatter: Es ist wichtig, dass WM-Spiele auch im ehemaligen Osten ausgetragen werden. Der Fußball besitzt eine große Integrationskraft, mit der Wahl der WM-Spielorte werden Zeichen gesetzt. Im Gegensatz zu Olympischen Spielen erfasst eine WM immer das ganze Land.

Kirsche: Welche Bedeutung hat die WM-Auslosung für die Stadt?

Blatter: Die ganze Welt blickt auf sie. Die Endrundenauslosung ist dass größte Event vor der WM selbst. Die Promotion für die Stadt wird gigantisch sein.

Kirsche: Schade eigentlich nur, dass diese Stadt noch nicht den Sprung in die Bundesliga geschafft hat, oder?

Blatter: Vielleicht gibt die WM jene Impulse, die es braucht, dass in Leipzig wieder ein Bundesliga-Klub heranwachsen kann. Wie ich beim Konföderationen-Cup ja feststellen konnte, ist das WM-Stadion eine gute Integration in das alte Zentralstadion, das ich noch kannte.

 

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