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„Gesichter“ des Abschiedes

Die 100-jährige Geschichte unseres BVB hat viele ?Gesichter?. Gesichter der Freude und der Traurigkeit. Gesichter der Hoffnung und der Enttäuschung. Gesichter des Zornes und der Geduld und eben Gesichter zur Begrüßung und des Abschiedes. Mit all diesen unterschiedlichsten Gesichtern ? so weis schon das Alte Testament zu berichten ? verbinden sich noch unterschiedlichere Meinungen.

Nichts ist wohl dem Fußball näher als die Erkenntnis, dass die große Schar der Betrachter DER SACHE die mannigfaltigsten Gesichter geben. Allein nach einem Spiel sieht man in die Gesichter der Sieger und der Besiegten. Beim Sieger karikiert man den Helden des Siegtores, beim Verlierer den, der den entscheidenden Fehler machte. Die Gesichter beim Klassenerhalt sind oft fröhlicher, als die des Vizemeisters.

Gehen wir in die Geschichte unseres 100 Jahre alt werdenden Vereins, kramen wir in vergangenen Zeiten, erinnern wir uns an schon verblasste Gesichter und verbinden sie mit leisen Erinnerungen, dann erleben wir ein Gefühl der Wärme weil wir erfahren, dass schon manches Gesicht entschwunden, aber nie ganz verweht war.

Anstoß für diese Gedankengänge war ein Bericht in unserem Fanmagazin vom 13. November 2005 über das Abschiedsspiel zu Ehren eines wahren Borussen: Julio Cesar! Allein die große Zahl der aus diesem Anlass angereisten Wegbegleiter dieses Ausnahmespielers bestätigte uns, dass sie bereit waren, ihren Kameraden und Freund und uns Fans ihre Gesichter nochmals zu schenken, damit wir sie in unserer Seele, unserem Herzen nun auch etwas älter geworden erneuern und nie vergessen.

?Du kamst als Fremder und gingst als Freund ? als Borusse!? solche Bekenntnisse machen auch einen Abschied nicht nur zum nachhaltigen Erlebnis, sondern auch zu einem ?Ereignis der Giganten? lässt man Gesichter wie die von Elber, Sousa, Chapuisat oder gar Roger Milla ? der nie für unseren BVB spielte, aber dessen Gesicht sich im Kopf jedes Fußballfans nach seinen unvergessenen und herzerfrischenden Auftritten, gepaart mit Spielwitz und gekonnten Dribblings bei der WM 1990 und nochmals als 42jähriger 1994 festgesetzt hat. Gerade ein solches Event vermittelt uns wie unterschiedlich ?Gesichter? sein können, denken wir nur an solche, die daraus noch ein unseriöses Geschäft machen wollten. Wie sagt es der Volksmund so treffend: ?Ein geliebter Mensch hat viele Gesichter, ein gehasster nur eins!?

Namen geliebter Gesichter im schwarzgelben Trikot fielen an diesen Tages viele von August Lenz, über ?Jockel? Bracht, die ?Drei Alfredos?, ?Hoppy? Kurrat, ?Aki? Schmidt und aus der jüngeren Geschichte die beiden besten Torhüter ?Heini? Kwiatkowski und ?Til? Tilkowski, Erwin Kostedde, Jürgen Wegmann, Stephane Chapuisat, ?Ned? Zelic oder Matthias Sammer bis zu den Mitwirkenden Werderanern wie ?Andy? Herzog oder Thomas Schaaf, dem ehemaligen Eintracht-Star Ansgar Brinkmann und noch einmal aktiven Borussen wie Teddy de Beer, Jürgen Kohler, Flemming Povlsen, Paul Lambert, Andy Möller oder ?Air? Riedle, um nur einige zu nennen.

Aber auch Namen von verdienstvollen Trainern wie ?Edi? Havlicek, Helmut Schneider, Hermann Eppenhoff, ?Fischken? Multhaup, Max Merkel, die ?Wiederaufstiegs Otto?s? Knefler und Rehhagel bis zum erfolgreichsten Trainer aller Zeiten beim BVB ? Ottmar Hitzfeld.

Leider hat die Geschichte unserer geliebten Borussia auch Gesichter, die für immer Abschied von uns genommen haben. Respektvoll verneigen wir uns vor denen, die uns im hohen Alter oder durch schwere Krankheit verlassen mussten. Mitgefühl und Trauer erfasst uns noch heute, wenn wir an Schicksalsschläge wie den Tod unseres unvergessenen Maurice ?Mucki? Banach am 17. November 1991 denken.

Eines dieser unvergessenen Gesichter ? mit dem ?Face? des Toptorjägers (183 BL-Spiele/115 Tore) und der linken Klebe ? gab unserem Fanmagazin den Namen: DIE KIRSCHE ! Abgeleitet aus seinem Schlachtruf: ?Gib mich die Kirsche!?, um dann mit fußballerischer Präzision und mentaler Stärke die ?Bude? zu machen ? fragt die Spanier! Nur einer war am 13. August 2003 stärker als unser Lothar Emmerich.

?Gesichter des Abschiedes?

Roland Katzer, 14.11.2009

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