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Saisonfazit: Tamas Hajnal

Die Kirsche stopft das Sommerloch und zieht neben Kommentaren und Reportagen rund um Bundesliga und Borussia nach einer aus Dortmunder Sicht tollen Spielzeit ausführlich Bilanz. Heute: Hajnal und die system- und leistungsbedingte Degradierung auf die Ersatzbank.

Tamas Hajnal gehörte aus der vorangegangenen Spielzeit 2008/2009 zu den Leistungsträgern und unumstrittenen Stammspielern aus Klopps 4-4-2 System mit Rautenformation. Mit fünf Treffern und elf Assists kein Wunder. Doch die neuerliche Spielzeit sollte ihm zum Verhängnis werden. In den ersten acht Bundesligaspielen war auch Hajnal mit für die sportliche Talfahrt verantwortlich. Nicht einmal bereitete er einen Treffer vor, geschweige denn, dass er selbst traf. Nur zweimal gewann die Mannschaft überhaupt mit ihm in dieser Phase der Saison. Danach folgte ein Bänderriss im Sprunggelenk, gleichbedeutend mit seinem Ausfall bis zur Winterpause und der Auflösung seiner Stammposition. Denn bedingt durch den Ausfall von Hajnal, der neben dem ebenfalls fehlenden Kehl wichtigster Spieler des Rauten-Konzeptes im Mittelfeld gewesen war, stellte der Coach (erfolgreich) auf ein 4-4-1-1 mit "flacher Vier" und ohne zentraloffensiven Mittelfeldspieler, dafür einer hängenden Spitze um und änderte das bis zum Saisonabschluss auch nicht mehr.

Für den ungarischen Nationalspieler, der erst am 20. Spieltag zu einem fünfminütigen Kurzeinsatz beim 1:4 in Stuttgart wieder ins Team zurückkehrte, bedeutete das auch eine Umstellung der eigenen Spielweise. Weg vom offensiven Freigeist mit allen Möglichkeiten zur spielerischen Entfaltung rein in die Doppelsechs und hin zu größer werdender defensiven Verantwortung. Hajnal wollte sich dieser Verantwortung zwar stellen, fand spielerisch aber kaum mehr auf den rechten Pfad. Gerade dreimal reichte es für ihn in der Rückrunde noch zu Nominierungen in die Startelf. Und das auch nur, wenn die etatmäßig gesetzten "Sechser" Kehl, Sahin oder Bender ausfielen. Auf einer kreativen offensiven Position, die so auch nicht mehr bestand, fand Hajnal keinerlei Berücksichtigung mehr.

Immerhin konnte er hier, wenn auch auf bescheidenem Niveau, mehr glänzen als noch auf der "Zehnerposition". Denn in den ersten acht Saisonspielen, in denen sich Hajnal noch auf seiner angestammten Position wieder fand, erreichte er gerade einmal einen erschreckend schwachen Bewertungs-Schnitt von 4,2. In der Rückrunde lag er immerhin bei 3,5 und somit gerade noch in einem befriedigenden Notenschnitt. Das zeigt immerhin, dass die Umstellung auf die Doppelsechs kein Vorwand für die schwache Saisonbilanz von Tamas Hajnal sein kann. 74 % erfolgreiche Passquote sind im BVB Mittelfeld gerade einmal unterer Durchschnitt. Wie auch 37 % gewonnener Zweikämpfe. Nur ein einziges Mal konnte Hajnal überhaupt spielerisch überzeugen. Und das bei seiner Einwechslung beim 4:1 Erfolg über Hannover 96. Ansonsten ist ein Assist in 21 Saisonspielen für einen Spielmacher wie Hajnal ein bitterer Wert, der in den drei Jahren zuvor immer mindestens 17 Scorerpunkte je Spielzeit sammeln konnte. Und manchmal belegen Zahlen dann eben doch mehr als Worte...

Notenschnitt von Tamas Hajnal in der Saison 2009 / 2010:


Ein Gesamtschnitt von 3,8 bei 21 Saisonspielen. Schlechter waren nur Rangelov (4,5) und Le Tallec (3,9) von denen jedoch keiner auf mehr als vier bewertete Spiele zurückblicken kann. Das gibt auch sehr gut wieder, wie einhellig die Journaille die biederen Leistungen des einst so spielfreudigen Hajnal gesehen hat.

Am positivsten werteten wieder einmal die Kollegen von SG mit einer 3,6. Voll im Schnitt Sportal, WR und die-Kirsche. Reviersport und die Ruhrnachrichten lagen mit 3,9 knapp unter dem Schnitt, während sich der kicker gewohnt kritisch zeigte und als einziger mit 4,0 wertete. Fazit: Versetzung gefährdet.

Matthias Meerwald, 27.06.2010

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