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Saisonfazit: Sven "Manni" Bender

Die Kirsche stopft das Sommerloch und zieht neben Kommentaren und Reportagen rund um Bundesliga und Borussia nach einer aus Dortmunder Sicht tollen Spielzeit ausführlich Bilanz. Diesmal: Sven Bender, die 21jährige Neuverpflichtung von 1860 München, der auch sofort einen wichtigen Part im Dortmunder Mannschaftsgefüge einnahm.

Als Jürgen Klopp aus der Not eine (J)Tugend machte, fand er am sechsten Spieltag Sven Bender und in ihm den fast schon idealen Nachfolger für Sebastian Kehl. Als Perspektivspieler verpflichtet, rutschte der Ex-Löwe nämlich gleich in seiner ersten Saison vom Amateur- in den Profikader und dort nach einem holprigen Saisonstart der etablierten in die erste Elf. Ab dem 1:1 gegen Hannover agierte Bender als ideales Pendant zu Nuri Sahin auf der neu geborenen Doppelsechs und brachte den BVB zurück in die Erfolgsspur. Erst nach zwölf Spielen kassierte der BVB mit Bender seine erste Niederlage (1:3 bei dem FC Bayern), der generell mit Bender extrem erfolgreich agierte: Mit Bender holte das Team aus Dortmund in 19 Spiele 40 Punkte. Das entspricht einem Punkteschnitt von 2,1 Punkten pro Spiel. Ohne Bender holte der BVB in den restlichen 15 Spiele gerade einmal 17 Punkte, was wiederum einem Schnitt von nur 1,1 Punkten pro Spiel entspricht.

Ganz klar, Bender agierte bereits in seiner Bundesligadebütsaison auf hohem Niveau und war maßgeblich daran beteiligt, dass der BVB während seiner Anwesenheit nur 17 Gegentore kassierte (0,9 im Schnitt). Insgesamt kassierte die Mannschaft von Jürgen Klopp über das Jahr gesehen nämlich 1,2 Gegentore pro Spiel und stellte gerade ohne den 21jährigen eine regelrechte Wackeldefensive und kassierte in 15 Partien 25 Treffer. Und das obwohl Benders Stärken offensichtlich nicht in der Zweikampfquote (48 %) liegen, denn hier ist er der schwächste Defensivspieler im Team und schneidet sogar noch schlecht ab als sein Nebenmann fürs Kreative, Nuri Sahin (54 %). Dem gegenüber glänzte Bender insbesondere durch Ballsicherheit (77 % erfolgreiche Pässe, nur Zidan mit 79 % war im Team besser) und hohe Präsenz im Spiel.

Dem Oberbayern gehört in Dortmund die Zukunft, ganz klar. Auf der elementaren defensiven "Sechserposition", die eigentlich dem so verletzungsanfälligen Teamleader und Leistungsträger Kehl "gehört", liegen die Erwartungen entsprechend hoch doch Bender bringt die Voraussetzungen (Spielverständnis, Ballsicherheit, Zweikampfverhalten) mit, um diese Rolle adäquat auf einem hohen Niveau auszufüllen. Doch freilich steckt der 1989 geborene Jungnationalspieler noch in einem Entwicklungsprozess und ist Leistungs- und Formschwankungen unterlegen, denen er sich gerade in der bevorstehenden Saison stellen muss. Ein klein wenig muss man auch bei ihm befürchten, dass seine Physis nicht ausreichend ist, um auf höchstem Niveau dauerhaft eine tragende Rolle spielen zu können. Bereits bei 1860 München gehörte er zu den verletzungsanfälligsten Spielern im Kader und fiel auch schon für den BVB wegen drei unterschiedlicher Verletzungen über mehrere Wochen aus. Ob sich hieraus weitere Rückschlüsse ob seiner Robustheit ziehen lassen, wird die kommende Spielzeit zeigen, in der Bender aufgrund der Mehrfachbelastung mehr denn je gefordert sein wird.

Notenschnitt von Kevin Großkreutz in der Saison 2009 / 2010?

Abgesehen vom Saisonendspurt schnitt Bender in seiner ersten BVB-Saison extrem positiv mit einem Gesamtschnitt von 3,0 ab. Nur Mats Hummels (2,9) war unter den Stammkräften mit mehr als 10 bewerteten Einsätzen notenmäßig besser. In sieben von 19 Spielen erreichte der defensive Sechser des BVB einen Notenschnitt mit einer zwei vor dem Komma. Höhepunkt der 1:0 Erfolg gegen den HSV, wo Bender in Summe eine 1,9 erreichte. Überhaupt waren Benders Leistungen in Gänze sehr konstant. Nur dreimal schnitt er schlechter als 3,5 ab, kein einziges Mal mit einer vier vor dem Komma.

Die Bestwertungen für den BVB-Kicker gab es mal wieder von unseren "Schwatzgelben" Kollegen und der westfälischen Rundschau, die den 21jährigen jeweils mit 2,8 bewerteten. Auch Reviersport zeigte sich angetan und verpasste dem Neu-Dortmunder eine 2,9 über die Saison. Kirsche, Kicker und die Ruhrnachrichten lagen voll im Schnitt und fanden sich bei 3,0 ein. Nur Sportal scheint andere Spiele gesehen zu haben und zieht die Gesamtbilanz mit einer 3,5 ein klein wenig nach unten. Kein Grund, für den Kehl Ersatz Trübsal zu blasen. Denn das war eine richtig gute erste Spielzeit, die Lust auf mehr macht!

Matthias Meerwald, 19.06.2010

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