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Saisonfazit: Lucas Barrios

Die Kirsche stopft das Sommerloch und zieht neben Kommentaren und Reportagen rund um Bundesliga und Borussia nach einer aus Dortmunder Sicht tollen Spielzeit ausführlich Bilanz. Lucas Barrios war in der abgelaufenen Spielzeit einer der größten, wenn nicht der größte, Erfolgsgarant für den Einzug in den Europapokal.

Lucas Barrios - als Welttorjäger verpflichtet, nach sieben torlosen Bundesligaspieltagen von wenig seriösen Boulevardblättern als "Weltnixjäger" verspottet und nach Ende der abgelaufenen Spielzeit der Shootingstar unter den Bundesliganeuverpflichtungen der Saison. In 33 Bundesligaspielen erzielte der gebürtige Argentinier 19 Treffer und bereitete ganze fünf Tore vor. Hinzu kommen fünf Tore und ein Assist in drei Pokalspielen. Solch eine außerordentliche Torbilanz konnte nicht einmal der letzte Dortmunder Torschützenkönig Marcio Amoroso in der Meistersaison 2001/2002 aufweisen (18 Treffer). Weit muss man zurückgehen, um einen erfolgreicheren BVB-Torschützen, übrigens auch in seiner Debütsaison, zu finden. Stephane Chapuisat gelang dieses Kunststück mit 20 Toren in seiner ersten Spielzeit für Schwarzgelb - jedoch in ganzen 37 Spielen, da die Bundesliga zu der Zeit noch 20 Teams fasste.

Der argentinische Neuzugang ist jedoch ein ganz anderer Typ Fußballer. Vielleicht ein ähnliches Schlitzohr, aber "La Pantera" lebt von seiner Antrittsschnelligkeit, davon urplötzlich zur Stelle zu sein um platziert einzuschießen, oder den Keeper mit seiner außergewöhnlichen Kopfballtechnik zu überwinden. Am stärksten ist er aber ganz klar mit dem rechten Fuß, mit dem er stolze 14 Bundesligatore erzielte. Beachtlich auch: Alle Bundesligatreffer erzielte Barrios aus dem Spiel heraus. Teamintern konnte sowieso kein Kollege auch nur ansatzweise mithalten. Sämtliche Offensivtorschützen des BVB zusammen, also Kuba, Großkreutz, Zidan, Valdez und Rangelov, kamen insgesamt auf 18 Treffer - einer weniger als der Topscorer im Team alleine erzielen konnte. Aber es ist nicht nur die Masse, mit der der ehemalige Welttorjäger glänzt. Es sind vor allem die wichtigen Tore, die er erzielte: Insgesamt war er in 14 von 33 Bundesligaspielen als Knipser zur Stelle, erzielte neunmal die wichtige 1:0 Führung und in ganzen elf Spielen führten seine Tore zu einem Punktgewinn für seine Mannschaft. In den amerikanischen Mannschaftssportarten würde man Barrios einen MVP - Most Valuable Player bezeichnen. Aber auch hier: Nicht nur wegen der Tore. Kein anderer im Team bestritt so viele Zweikämpfe (417) wie "Lucas".

Intern sowieso unangefochtene Nummer Eins, ist Barrios inzwischen auch ligaweit einer der absoluten Topstars, der bereits Begehrlichkeiten internationaler Topmannschaften weckt. In Punkto Effektivität gibt es europaweit kaum einen besseren Goalgetter als Barrios. Mit 19 Treffern bei 83 Torversuchen benötigt die Dortmunder Nummer 18 nur 4,36 Schüsse pro Tor. Ausgerechnet der ligainterne Kontrahent Kießling hat hier einen noch besseren Wert aufzuweisen: Mit 21 Toren bei 90 Torschüssen schnitt er mit 4,29 Schüssen pro Tor noch einen Hauch besser ab. Der weltweit begehrte Edin Dzeko brauchte vergleichsweise 5,81 Schüsse für ein Tor (128 gesamt für 22 Tore). Unverständlich, weshalb Argentiniens Trainerstar Diego Maradonna auf seine Dienste zur WM in Südafrika verzichtete. Eine Entscheidung, die sich für die Argentinier noch rächen könnte, denn Barrios spielt nun für Paraguay und begeistert hier bereits nach wenigen Wochen eine ganze Nation, nachdem er in seinen ersten drei Spielen bereits dreimal als Torschütze erfolgreich war. Der Neu-Paraguayo könnte es also binnen einen Jahres vom fast unbeobachteten Welttorjäger hin zu einem Weltstar im Interkontinentalvergleich schaffen. Und mit der zusätzlichen Erfahrung als Weltklassespieler ins Ruhrgebiet zurückkehren...

Notenschnitt von Lucas Barrios in der Saison 2009 / 2010:


Trotz einer glänzenden Saison reicht es für Barrios im mannschaftsinternen Wertungsranking nur zu Platz fünf, was insbesondere durch die schlechten Wertungen im ersten Drittel der Saison bedingt ist. Dafür wurde Lucas aber auch als einziger Borusse einhellig von der Fachjournaille am 32. Spieltag gegen Nürnberg mit der Note 1,0 geehrt. In Summe stand ganze drei Mal eine Eins vor dem Komma - ein Wert, den nur Sahin so auch erreichen konnte. Hinzu kamen zwölf Wertungen besser als 3,0.

Insbesondere Kirsche und Schwatzgelb sahen Barrios, der im Vergleich mit allen Magazinen auf 3,1 abschloss, überdurchschnittlich gut und bewerteten ihn mit 3,0. Dicht gefolgt von WR und Reviersport, die genau im Schnitt lagen. Nur Sportal und Kicker sahen Barrios insgesamt kritischer und bewerteten mit 3,3. In Summe für einen Angreifer, die sie alle ihre Durchhänger und Flauten haben, eine weit überdurchschnittliche Gesamtwertung.

Matthias Meerwald, 10.06.2010

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