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Noten zum Spiel: Mainz - BVB

Entgegen der Einschätzung seines Übungsleiters hat der BVB kein gutes Spiel gemacht. Zumindest nicht in den zweiten 45 Minuten. Man könnte den Eindruck gewinnen, dass es der Mannschaft nicht liegt, wenn der Vorsprung auf die Verfolger komfortabel wird. Wie wir Fans haben es die Herren gerne spannend, das haben sie zuletzt zu Beginn der Rückrunde bewiesen. Man will den zweiten Schritt nicht vor dem ersten machen und so folgt seit einem Monat auf ein gutes Heimspiel ein schwacher Auftritt in der Fremde.

Borussia begann stark, trat in den ersten zwanzig Minuten selbstbewusst und dominant auf und erarbeitete sich die eine oder andere gute Einschussmöglichkeit. In Hälfte Eins verzeichnete man unglaubliche 70 Prozent Ballbesitz. Am Ende waren es nicht weniger bemerkenswerte 69 Prozent. Das erste und einzige Tor aber erzielte der FSV Mainz. Dieser Gegentreffer in Minute 30 markierte einen Bruch im Spiel des BVB und ermöglichte die Mainzer Mauertaktik.
Nach dem Seitenwechsel fehlte Dortmund über die gesamte restliche Spielzeit jegliche Durchschlagskraft und jede Idee, um in der Vorwärtsbewegung Gefahr auszustrahlen. Am Ende hätte Mainz noch mit dem einen oder andern Konter erhöhen können und der Frust bei den Schwarz-Gelben saß tief. Der einzige BVB-Akteur, der zumindest phasenwiese Kreativität ausstrahlte und spielerisch eigenen Ansprüchen genügte, war Nuri Sahin.

Die Spieler in der Einzelkritik:

Roman Weidenfeller: Der (Vize-) Kapitän wurde über 90 Minuten nur selten gefordert, war allerdings fast immer zur Stelle, wenn er gebraucht wurde. Schon nach sieben Minuten spielte er gut mit gegen Bance, nach einer Stunde stand er allerdings beim Schuss von Schürrle, wie auch ein weiteres Mal in den Schlussminuten, zu weit vor seinem Kasten. Am Gegentor war er schuldlos. Note: 3,0

Patrick Owomoyela: Eröffnete die Partie mit einem kleinen Fehlpassfestival, spielte aber vereinzelt sehr gute Bälle in die Spitze und schaltete einige Male nach eigener Balleroberung schnell auf Offensive um. War gewohnt zweikampfstark, aber zum wiederholten Male nicht passsicher. Hielt seine Seite weitestgehend dicht, was allerdings keine immense Herausforderung darstellte. Kaum ein gefährlicher Angriff der Mainzer lief über links. Auffällig waren Owomoyelas rasante Schwankungen. Exemplarisch: In der 86. Minute verfehlt ?Uwe? mit einem guten Kopfball nur knapp das Mainzer Tor ? in der 87. Minute verfehlt er dann in der Rückwärtsbewegung weniger knapp den Ball. Note: 4,0

Neven Subotic: Wie so oft in dieser Saison gab es Licht und Schatten im Spiel des Serben. Häufig zeigte er exzellentes Timing beim Kopfball oder hatte zur rechten Zeit den Fuß dazwischen. Ebenso erlaubte er sich den einen oder anderen Ausflug in den gegnerischen Sechzehner. Leider offenbarte er auch immer wieder Unsicherheiten und sorgte so für Hektik vor dem eigenen Tor. Sein schlimmer Patzer in der 60. Spielminute hätte beinahe das 2:0 für Mainz eingeleitet. Note: 4,0

Mats Hummels: Mats Hummels hatte gehörigen Anteil daran, das Mainz in Person von Adam Szalai mit dem allerersten Torschuss aus seiner allerersten Torchance den Führungs- und Siegtreffer erzielte. Ansonsten stand er meistens richtig, glänzte schon weit vor dem eigenen Tor mit guter Antizipation und in der Gefahrenzone mit geschicktem Körpereinsatz. Er fiel in beiden Strafräumen positiv auf. In der Dortmunder Viererkette war er trotz seines entscheidenden Fehlers in der 30. Minute bester Mann. Note: 3,0

Marcel Schmelzer: Bis auf einige gute und gefährliche Flanken aus dem Halbfeld kam von ihm viel zu wenig. Mit schlechtem Timing bei Kopfbällen und einigen technischen Defiziten verschuldete er das eine oder andere frische graue Haar beim eigenen Anhang. Folgerichtig fiel das Tor über seine Abwehrseite. Zu guter Letzt wollte ?Schmelle? nach einem haarsträubenden Fehlpass den eigenen Schnitzer ausbügeln und konnte sich nur mit einem taktischen Foul helfen. Der fällige gelbe Karton war der fünfte in der laufenden Saison. Somit erhält Publikumsliebling Dede gegen ?1899? Hoffenheim eine Chance, es besser zu machen. Note: 4,5

Sven Bender: ?Manni? behielt meistens die Übersicht, war immer anspielbar und versuchte sich kurz vor dem Pausentee sehenswert aus 25 Metern Torentfernung. Allerdings war das auch beinahe der einzige Offensivimpuls, der von ihm ausging. Beim Mainzer Treffer sah er, wie auch beide Innenverteidiger, ziemlich schlecht aus. Ansonsten spielte er über weite Strecken bieder und fiel weder positiv noch negativ auf. Wenn man das über einen Schiedsrichter sagt, ist es ein Kompliment, im Falle eines zentralen Mittefeldspielers reicht es leider nur für eine? Note: 3,5

Nuri Sahin: Als sicheren Ballverteiler sieht man den jungen Türken Woche für Woche. Heute war es phasenweise mehr als das und Sahin der einzige Borusse, dessen Formkurve nach oben zeigt. Wenn es im Dortmunder Spiel mal ein kreatives Moment gab, dann ging es von ihm aus. Mit guter Übersicht ließ er den Ball durch die eigenen Reihen laufen und mit dem einen oder anderen stark getimten Diagonalpass sorgte er für Gefahr. Zusätzlich präsentierte er sich bissig in den Zweikämpfen und ehrgeizig bei Balleroberungen. Leider spielten links und rechts von ihm Totalausfälle. Zum Schluss war ihm der Frust anzumerken. Note: 2,5

Kevin Großkreutz: Was soll man da schreiben? Bis auf die gewohnte Laufbereitschaft gibt es kaum Positives zu berichten. Und Laufbereitschaft ist nun mal eine Grundlage des Fussballsports, Pflicht und keine Kür. Der Evinger konnte trotz merklicher Bemühungen gar keine Akzente setzen. Folgerichtig verließ er den Platz nach 58 Minuten. Hoffentlich kann er im Saisonendspurt wieder mehr auf den Platz bringen und an seine guten Leistungen aus der Vergangenheit anknüpfen. Note: 5,0

Jakub Blaszczykowski: Das alte Lied: Er bringt seine Stärken viel zu selten ein. So blieb er blass, obwohl ihm die Leistungsbereitschaft stets anzumerken war und der Einsatz stimmte. In Mainz wirkte es über weite Strecken so, als ob er wollte, aber nicht konnte. Auch er wird in den letzten vier Ligaspielen zulegen müssen. Note: 5,0

Mohamed Zidan: ?Stets bemüht? kann man ihm nicht nur heute, sondern immer ins Zeugnis schreiben. An alter Wirkungsstätte war er agil, agierte aber auch häufig unglücklich. Immerhin gehörte er zu den zwei bis drei Borussen, die von Zeit zu Zeit Gefahr ausstrahlten. Den einen oder anderen seiner fünf Eckbälle brachte er gut vors Tor, einige Zweikämpfe bestritt er ballsicher und trickreich. Gereicht hat es aber nicht. Er baute immer mehr ab und wurde zehn Minuten vor dem Ende gegen Dimitar Rangelov getauscht. Note: 4,0

Lucas Barrios: Der Paraguayo in spe ließ sich phasenweise weit ins Mittelfeld zurückfallen und verteilte Bälle. Hatte so auch in Spielaufbau und Angriffsspiel gute Aktionen. Wenn es für Mainz richtig gefährlich wurde, hatte er stets seine Füße im Spiel, so zum Beispiel in kurzer Folge Mitte der ersten Halbzeit, als er zwei mal binnen drei Minuten an Schlussmann Müller scheiterte. Leider nahm sich Dortmunds Top-Torjäger auch viel zu viele Auszeiten. Note: 3,5

Nelson Valdez: Er ersetzte nach einer Stunde den schwachen Kevin Großkreutz und tat es ihm gleich. Er rannte und kämpfte, agierte aber unglücklich und ineffektiv. Bis auf einen Kopfball in der 82. Minute kam von ihm nichts Erwähnenswertes ? bis auf technische Defizite in der Ballverarbeitung und seinen zwischenzeitlichen Versuch, einen Rekord in Sachen Pässe in die Beine des Gegners aufzustellen. Note: 4,5

Tamas Hajnal: Kam zwanzig Minuten vor dem Ende und zeigte einige gute Ansätze. Konnte dem Spiel aber in keinster Weise seinen Stempel aufdrücken und sich so auch nicht für die kommenden Spiele empfehlen. Die Schwächen auf den Außenbahnen könnten ihm dennoch über Umwege zu mehr Einsatzzeit verhelfen. Note: 4,0

Dimitar Rangelov: Kam für zehn Minuten und versuchte sich in der der 88. Spielminute nach Hajnal-Flanke mit dem Hinterkopf. Note: - Ohne Bewertung -


10.04.2010

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