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Interview mit BVB-Marketing-Direktor Carsten Cramer (II): „Unser Spieltag ist uns heilig"

Kaum ein Jahr ist es her, da tummelte sich Hertha BSC an der Tabellenspitze, zwischenzeitig musste man gar befürchten, dass die Berliner bei der Vergabe des Meistertitels ein Wörtchen mitzusprechen haben. Heute sind sie schon fast abgeschlagen Letzter. Mit acht Zählern Rückstand auf Rang 16, der wenigstens die Relegation gegen den Dritten der zweiten Liga bedeuten würde. Am Wochenende gastierte der 1.FC Nürnberg im Olympiastadion, mit einem Sieg wäre Hertha diesem direkten Konkurrenten um den Klassenverbleib bis auf drei Zähler auf den Pelz gerückt. Es kam anders, weil der Club mit einem Tor in der Nachspielzeit einen weiteren Nagel in Herthas Sarg trieb und dem Hauptstadtverein jetzt um neun Zähler einteilt ist.

Bitter für die Berliner, bitter für den als Retter geholten Trainer Friedhelm Funkel:. ?Nix funkelt mehr. Dieser Klub ist nicht mehr zu retten, bei Hertha bricht das blanke Chaos aus! Hertha verliert sein Schicksalsspiel gegen Nürnberg 1:2. Und das so unglaublich unnötig! Allein in den ersten 20 Minuten verballern die Berliner leichtfertig vier (!) Großchancen, bekommen in der Nachspielzeit die Quittung?, rechnet die ?Berliner Zeitung? ab.



Der neuerliche sportliche Tiefschlag wurde garniert von aus dem Ruder laufenden Anhängern, die das Feld stürmten und der ohnehin schon im Focus der Öffentlichkeit stehenden Gattung Fußball-?Fan? weitere negative Schlagzeilen einbrachten. ?Hertha-Fans jagen Spieler vom Platz - Tabellenschlusslicht Hertha BSC hat erneut eine Chance in der Bundesliga zur Aufholjagd verpasst. Gegen Konkurrent Nürnberg kassierten die Berliner die nächste Heimniederlage. Nach der Partie mussten die Spieler vor den eigenen Fans flüchten?, schreibt das Nachrichtenmagazin ?Spiegel?.

Michael Horeni schreibt in der ?Frankfurter Allgemeinen Zeitung': ?Der Abstieg von Hertha BSC ist wohl kaum noch zu vermeiden. Die Berliner verloren in der Nachspielzeit das Abstiegsduell im Olympiastadion gegen den 1. FC Nürnberg. Danach stürmten mit Stangen bewaffnete Hertha-Anhänger den Platz.? Der Randale-Aspekt wird auch im Süden der Republik vermerkt: ?Hauptstadt am Abgrund - Jagdszenen in Berlin: In der Nachspielzeit kassiert Hertha BSC gegen Nürnberg das 1:2 und muss sich als Absteiger fühlen. Manager Preetz weint, einige Zuschauer stürmen den Platz?, berichtet die ?Süddeutsche Zeitung? ungenau, denn ?geweint? hat Preetz nicht, obschon im das Wasser in den Augen stand.

Für das Sportmagazin ?Kicker? ist das ?Fiasko in Berlin? in der Montagsausgabe das Top-Thema. ?Hertha zerbricht?, schreibt Steffen Rohr. ?Die Tage von Friedhelm Funkel sind gezählt. Der Trainer ist komplett gescheitert - aber verantwortlich für den Berliner Absturz ist nicht nur er.? In seiner Analyse charakterisiert Rohr die Hertha 2010 als einzigen ?Scheiter-Haufen?: Präsidium, Manager, Trainer und Mannschaft, alle kriegen ihr Fett weg. Zurecht. Wobei klar zum Ausdruck gebracht wird, dass Präsident Werner Gegenbauer die ?Grundlage für die Talfahrt? geschaffen hat, als er ohne Not Streit mit dem damaligen Manager Dieter Hoeneß anfing, den demontierte und alle Macht auf den im Oktober geschassten Trainer Favre sowie den überforderten Manager-Neuling Preetz übertrug.

Aus Hertha-Sicht besonders dämlich, dass die Niederlage gegen den Club komplett unnötig war: Die ?Frankfurter Allgemeinen Zeitung' berichtet von einer ?teilweise erstklassigen Vorstellung? und dass die Berliner sich ?selbst um den verdienten Lohn gebracht? hätten. Der unverdiente Nürnberger Ausgleich brachte die Mannen von Trainer Friedhelm Funkel völlig aus dem Konzept, blind anrennend packte die Mannschaft jene sprichwörtliche Brechstange aus, die ihre Fans hinterher real in die Hand nahmen. Der ?Kicker? schreibt zum Spiel: ?Hertha scheiterte zunächst an mangelnder Effizienz und stürzte am Ende kopflos ins Verderben.

Wie so oft, wenn einer Mannschaft das Wasser bis zum Hals steht, kommt dann noch das Schicksal hinzu. Für die Berliner diesmal in Gestalt von Schiedsrichter Knut Kircher. Der Pfeifenmann aus Rottenburg verweigerte Hertha einen klaren Elfer, als Schäfer Club-Torwart Schäfer Cicero umschubste. Und vor dem Nürnberger Ausgleich sah Kircher großzügig darüber hinweg, dass Bunjaku vor dem Eckball, der zu Tor führte, Dardai foulte. Bei seinem Treffer stieß Bunjaku dann noch Friedrich weg und verschaffte sich damit den entscheidenden Vorteil, listet der ?Kicker? auf. Und verpasst dem Schiri die Note ?5,5?.



Während also im Keller eine Entscheidung bereits gefallen ist, bleibt es an der Spitze weiter hochgradig spannend. Schalke durfte nach dem glücklichen 2:1 über Stuttgart sogar für einige Stunden die Höhenluft als Tabellenführer schnuppern, ehe Bayern zurückschlug. Und die Spitze zurückeroberte, mit einem dürftigen 2:1 über den SC Freiburg.

Wieder einmal war es Arjen Robben, der die Frage aufwarf, wie Real ihn hat gehen lassen können und den Münchner mit zwei späten Toren der lederbehosten Arsch rettete. ?Der bessere Ribery. Bezahlt, um zu siegen: Gegen den SC Freiburg beweist Arjen Robben einmal mehr, wie sehr er Franck Ribéry als Lenker in der Offensive des FC Bayern abgelöst hat?, huldigt die ?Süddeutsche Zeitung?. Das Magazin ?Stern? bilanziert: ?FC Robben besiegt Freiburg?.

Wer nach der Pleite von Leverkusen in Nürnberg eine Woche zuvor geglaubt hatte, Schalke und Bayern würden den Titel jetzt unter sich ausmachen, sah sich zum Finale des Spieltages eines Besseren belehrt. Mit einem speziell in der zweiten Hälfte sehenswerten 4:2 über den HSV untermauerte Bayer eindrucksvoll seine Ambitionen.

Hamburg ist momentan nur noch Fünfter, das weckt Erinnerungen an das den Einbruch der Leverkusener in der Rückserie der vergangenen Saison - unter Bruno Labbadia. ?Herbstmeister Bayer Leverkusen hat eine alte Rechnung mit dem ungeliebten Ex-Trainer Bruno Labbadia beglichen und sich eindrucksvoll im Titelrennen der Fußball-Bundesliga zurückgemeldet. Neun Monate nach dem großen Zerwürfnis feierte die Werkself bei Labbadias Rückkehr mit dem Hamburger SV nach Leverkusen (?) und lieferte dabei phasenweise eine Gala-Vorstellung ab?, erinnert ?Die Welt?.

?Leverkusen rächt sich an Labbadia - Am Ende kannten Hohn und Spott auf Ex-Trainer Bruno Labbadia bei den Bayer-Fans keine Grenzen. ?Siehst du, Bruno, so wird das gemacht?, war noch der harmloseste Fangesang (?)?, berichtet das Rheinland-Boulevardblatt ?Express? und konstatiert: ?Bayer ist wieder da!? In der in der ?Rheinischen Post? heißt es: ?Leverkusen empfing Bruno Labbadia (?) mit Schmuddelwetter und Schmähgesängen aus der Fankurve. 90 Minuten später schlichen der Geschmähte und sein Hamburger SV aus der BayArena mit einer Niederlage im Gepäck.?

Einen weiteren Aspekt bringt die ?Bild?-Zeitung ins Spiel: ?Kießling ballert, Adler flattert schon wieder. Dieses Spiel macht Jogi Löw richtig Arbeit. Nach Leverkusens 4:2 über den HSV muss der Bundestrainer dringend über zwei Bayer-Stars nachdenken.? Was dabei herauskommt, möchte ich eigentlich gar nicht wissen.

, 15. März 2010

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