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Am Bruchweg auch am Scheideweg?

Sie sind jung ? und schon fester Bestandteil einer Mannschaft, die derzeit die deutsche Bundesliga dominiert. Mats Hummels, Kevin Großkreutz, Marcel Schmelzer oder Mario Götze. Spieler, zum Großteil Anfang 20, die den Sprung in das Profigeschäft bereits geschafft haben.

Sorgen machen um vergleichbar starken Nachwuchs muss sich der BVB nicht. Spieler wie Daniel Ginczek, Damien Le Tallec oder Lasse Sobiech sitzen bereits voller Tatendrang in den Startlöchern. Die Kirsche wirft einen Blick auf Borussia Dortmunds junge Talente.

Die Meldung sorgte schnell für Aufsehen. Fortuna Düsseldorf sei interessiert an einer Ausleihe von Daniel Ginczek, dem treffsichersten Stürmer der BVB-Reserve, der noch in der Winterpause kommen und in der Rückrunde für den ambitionierten Klub am Rhein auflaufen sollte. Doch statt in die nordrheinwestfälische Landeshauptstadt reiste der 19-Jährige mit den anderen Bundesliga-Profis von Borussia Dortmund ins spanische Trainingslager nach Jerez. ?Er wird amtlich die Saison beim BVB zu Ende spielen. Mal sehen, was im Sommer ist?, so Lars-Wilhelm Baumgarten, der Berater des U21-Nationalspielers.

Ginczek, der von seinem Trainer Theo Schneider als ?körperlich stark und mit einer hohen Schnelligkeit? beschrieben wird, meldete sich nach einem schwachen Jahr in der Dritten Liga mit tollen Leistungen zurück. In der bisherigen Regionalliga- saison erzielte der Stürmer zehn Tore in 14 Spielen. Zweifelsohne eine bärenstarke Bilanz. Auf einen Bundesligaeinsatz wartete der gebürtige Arnsberger bisher vergeblich. Dafür hatte Ginczek aber schon Einsätze für die deutsche U 21. ?Mein Traum ist es, Nationalspieler zu werden?, sagt er. Wenn es soweit kommt, hätte er sogar die ?Qual? der Wahl, denn neben seiner deutschen besitzt Ginczek auch noch die polnische Staatsbürgerschaft.

Neben Daniel Ginczek trainieren auch Marc Hornschuh, Marco Stiepermann, Torwart Johannes Focher und Lasse Sobiech regelmäßig mit den BVB-Profis unter Trainer Klopp. Letzterer kam jüngst nicht nur durch seine sportlichen Leistungen in die Schlagzeilen. Kurz vor Ende seines Sommerurlaubs wurde der U-21 Nationalspieler in Hamburg von einem Ausflugsdampfer gerammt, er erlitt eine schwere Muskelquetschung am linken Schienbein. Sobiech hatte seine Beine trotz Warnschildern in der Alster baumeln lassen. ?Ich habe mich nur kurz zurückgelehnt, vielleicht für zwei Minuten die Augen geschlossen?, so der Nachwuchskicker. In der zweiten Mannschaft des BVB II, für die er nach der Verletzung bereits wieder zwölf Spiele bestritten hat, verhält sich der Innenverteidiger zumeist geschickter. Nachdem er sich im vergangenen Jahr bei den Amateuren einen Stammplatz ergattern konnte, stattete ihn Jürgen Klopp in diesem Jahr mit einem Profivertrag aus. Unter Theo Schneider ist Sobiech eine feste Größe im Regionalligateam. ?Zu meinen Stärken zählt sicherlich aufgrund meiner Größe, (1,96 m/d. Red.) das Kopfballspiel. Zudem bin ich sehr zweikampfstark?, gab sich der Abwehrhühne selbstbewusst in einem Interview mit Fußballtransfers.com.

Damien Le Tallec wechselte im Juli 2009 von Stade Rennes zum BVB. Der 20-jährige Franzose ist gelernter Mittelstürmer, kann aber genauso auf den Flügelpositionen sowie als Offensiv-Allrounder eingesetzt werden. Eine Adduktoren- und eine Schulterverletzung sorgten in den letzten beiden Jahren für Rückschläge, doch in den letzten fünf Spielen in der Rückrunde traf Le Tallec für die zweite BVB-Mannschaft jedes Mal und belegt auf der internen Torschützenliste hinter Daniel Ginczek den zweiten Platz. Sein Bundesligadebüt gab er am neunten Spieltag der letzten Saison im Heimspiel gegen den VfL Bochum. ?Der BVB ist ein großer Klub. Das Stadion, die Fans. Zu jedem Spiel kommen 80.000 Menschen! Das ist unglaublich, und ich denke, ich werde noch lange Zeit in Dortmund bleiben?, verrät der Franzose, der sich nach seinem Wechsel in den Ruhrpott zunächst an die deutsche Mentalität gewöhnen musste. ?Als erstes habe ich Deutschunterricht genommen?, so Le Tallec. Auch Manager Michael Zorc ist vom jungen Nachwuchsspieler überzeugt: ?Damien ist ein großes Nachwuchstalent! Wir haben ihn in vielen Länderspielen beobachtet, er besitzt eine große Perspektive.?

Foto: Kirchner

Foto: Kirchner

Die hat mit Sicherheit auch Julian Koch. Der 20-jährige Abwehrspieler des BVB wurde vor der Saison an den MSV Duisburg ausgeliehen, wo er eine überragende Hinrunde ablieferte und zum Shootingstar avancierte. Für die Zweitligamannschaft stand er 17 Mal auf dem Rasen und erzielte in der Liga zwei Tore. Mit dem Treffer zum 2-0 im Pokal gegen den 1. FC Köln schoss er die Duisburger ins Viertelfinale und die Geißböcke aus dem Pokal. Jürgen Klopp beglückwünschte den Borussen in den falschen Farben per SMS. Keine Frage ? Julian Koch ist "DER" Überflieger der Zweiten Liga.

?Mit Leidenschaft, Schnelligkeit, mit ausgeprägter Ballfertigkeit, dynamischer Zweikampfstärke und dem guten Auge für die Situation hat er sich sofort ins Team gespielt. Für den MSV ist der 20-Jährige ein Juwel, das kämpferisch mitreißen und trotz seiner Jugend schon eine Leitfigur in der Mannschaft sein kann?, adelt ihn der 'kicker'. Und auch sein Trainer Milan Sasic ist von Koch begeistert. ?Ich bin zu 100 Prozent überzeugt davon, dass es Julian schaffen kann, A-Nationalspieler zu werden. Er wird seinen Weg machen. Wie er seinen Beruf lebt und liebt, wie abgeklärt er für sein Alter ist, das alles deutet darauf hin, was er in seiner Laufbahn noch erreichen kann?, formuliert der begeisterte MSV-Trainer.

Koch ist nur für die laufende Saison an den MSV ausgeliehen und besitzt beim BVB einen Vertrag bis zum Sommer 2012. Vielleicht krönt er seine überragende Leistung mit dem Aufstieg in die erste Bundesliga, um dann dort für BVB zu spielen. ?Mein Ziel ist der BVB. Wann ich dort spiele, das wird sich zeigen?, so Koch. Denn schließlich hat er ja bereits in der Startelf am 19. August 2009 gegen Real Madrid im Westfalenstadion ein Stück seines Traumes leben dürfen.

Definitiv ab nächstem Sommer wird das ?Supertalent?, wie 'Spox.com' ihn beschreibt, für den BVB auflaufen. Moritz Leitner ist erst 18 Jahre jung und ab diesem Jahr bei der Borussia unter Vertrag, die ihn für die Rückrunde 2010/2011 nach Augsburg ausgeliehen hat. Leitner stammt aus der Talentschmiede des 1860 München, bei dem er die komplette Jugendabteilung durchlief. ?Er ist ein herausragendes Talent, wie es nur ganz wenige gibt?, sagt BVB-Trainer Jürgen Klopp. Der BVB hat den Mittelfeldspieler für 600.000 Euro von den Münchnern gekauft. ?Er hat alle Möglichkeiten, ganz nach oben zu kommen.

Ganz nach oben ist für mich Nationalspieler?, so Löwen-Trainer Reiner Maurer. Ob es dazu kommen wird, das hängt wohl auch von Leitner selbst ab. Ein einfacher Spieler sei er beileibe nicht, erinnert sich sein Jugendtrainer Mike Silvia: ?Er besitzt ganz hohes Potenzial. Technisch ist er sehr raffiniert. Sein größtes Problem könnte sein, wenn er wieder auf Wolke sieben schwebt und sich nicht aufs Wesentliche konzentriert.? Die Lieblingsposition des 1,74 Meter großen Mittelfeldspielers sei die Zehnerposition, doch auch auf den Außen oder als Sechser sei er einsetzbar. Derzeit spielt Leitner für die deutsche U-19 Nationalmannschaft.

Neben Namen wie Ginczek, Sobiech oder Le Tallec werden in der Zukunft bestimmt auch Spieler wie Hornschuh (Abwehr), Langerak (Tor) und Stiepermann (Sturm) in den Vordergrund treten. Guter Nachwuchs ist schon da, beim BVB.

, 06.01.2011

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