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Kunstrasen, Rumänien und Trainer

Der BVB wird spätestens im Sommer 2007 Bert van Marwijk zurück nach Holland schicken. Eine gute, eine sinnvolle Entscheidung?
Es hat von außen den Anschein, als ob in Dortmund etwas passieren musste. Vor allem auch deshalb, weil zunehmend die Kritik an Watzke und Zorc größer wurde und die Stimmen, die BvM als Trainer abgelöst sehen wollten, - in der öffentlichen Wahrnehmung wenigstens - leiser geworden waren in den letzten Tagen. Eine gefährliche Entwicklung für die aktuelle Führung des Vereins.

Die geschickt gestreuten Informationen über einen ?faulen? Trainer zündeten durch den unerwarteten Zwischenerfolg in Bremen nicht in dem Maße, wie man sich dies wohl erhofft und erwartet hatte. Dennoch blieben die Zeiten bei der Borussia für BvM stürmisch und dies liegt vor allem daran, dass seitens der Mannschaft keine einheitliche Aktion bzw. Reaktion auf das ?böse? mediale Umfeld und die ?bösen? Fans gestartet wurde. Anders übrigens als auf Schalke (mit dem peinlichen Presseboykott der Spieler) oder in Bochum.

Nun weiß man in Dortmund auch, dass die Mannschaft alles andere als leicht zu trainieren ist. Grüppchenbildungen und offensichtlich nicht ehrlich ausgetragene Auseinandersetzungen (siehe Wörns und Metzelder in der letzten Saison) schwächen das Team in einem kaum zu definierenden Maße, so dass es zu diesen erbärmlichen Heimvorstellungen überhaupt erst kommen konnte. Doch wird dies nach dem Rückzug von van Marwijk besser werden?

Man darf ernsthaft an einem positiven Zukunftsausblick zweifeln. Egal, wie der neue Trainer auch heißen mag, Wörns und Metzelder werden den tiefen Keil zwischen sich nicht mehr herausziehen können. Man kann nur hoffen, dass ein engagierter und strenger Lehrmeister das Ruder bei der Borussia übernehmen wird. Doch wer (außer von Heesen) soll dies sein? Ob die Dortmunder Führung darauf bereits eine Antwort parat hat? Man darf auch dies bezweifeln.

Deutschland hat, und das ist traurig mit anzusehen, ein echtes Trainer-/Spielerproblem. Frühere Spieler, die nun an der Seitenlinie arbeiten, kommen mit der heutigen Generation häufig nicht mehr klar. Die Probleme, die viele Lehrer aus der Schule kennen, setzen sich nun auch auf dem grünen Rasen fort. Ob Dortmund, das von den Einzelspielern gesehen eigentlich noch eine ?einfache? Truppe stellt, auf die Fragen der Zeit eine Antwort findet, wird viel über die Qualität von Watzke und Zorc aussagen. Man darf also auch hier gespannt sein.

(Schönes Zitat von Ennatz Dietz nach seinem Rücktritt in Ahlen in diesem Zusammenhang: ?Ich habe dort Spieler erlebt, die noch nichts Großes geleistet haben. Aber nach dem Training weigern sie sich in die Wildnis geschossene Bälle einzusammeln oder Hütchen zu schleppen.?)

Alle Hoffnung auf die Bayern und Werder. Deutsche Klubs versagen im UEFA-Cup. Ist damit die Bundesliga der HSV ganz Europas?
Bei aller Vorfreude auf das ?Gipfel-Treffen? zwischen Miro Klose und Ronaldinho im Nou Camp heute Abend, darf man nicht vergessen, dass die Bundesliga es nun tatsächlich geschafft hat: Wir dürfen uns ab sofort mit der Fußballweltmacht Rumänien auseinandersetzen.

Hauchdünn ist der Vorsprung in der alles entscheidenden UEFA-Wertung nur noch und angesichts der kümmerlichen Leistungen der Hertha (äh, wer ist noch alles schon ausgeschieden? Ist so lange her!), von Leverkusen oder auch ?Chancentod? Frankfurt mag man die Hoffnung auf Besserung fast aufgeben. Doch ist das nur einer momentanen psychologischen Schwäche bei ansonsten überragend aufspielenden Mannschaften geschuldet? Also, so nach dem Motto: Wenn wir nicht so blöd wären und Gott und die Welt sich gegen uns verschworen hätte, dann würden wir jetzt schon alle im Finale stehen (kleiner Seitenhieb auf den eigentlichen und gefühlten Tabellenführer der T-Com-Bundesliga HSV)?!

Nein. Der nach der WM in Deutschland gezeigte Fußball war fast durchweg noch grausamer als das Gekicke während der Weltmeisterschaft. Abenteuerliche Spiele mussten sich die heimischen Fans gefallen lassen. Destruktion wo man gefällige bzw. engagierte Auseinandersetzungen erwartet hätte. Das rächt sich nun auf europäischer Ebene ? und zwar auf Rumänisch.

Übrigens: Ein kurzer Blick auf die im Ausland spielenden Deutschen zeigt zusätzlich, wo der Schuh drückt. Mal gucken, wie lange der Geist des Teamspirits und der Euphorie die Nationalelf noch tragen wird?

50 Millionen-Angebot von Nike für Nationalelf. Und der gute Herr Hackmann hat auch schon Pläne, wie man das Geld ausgeben kann. Welche denn?
«Daran kann man nicht einfach vorbei gehen. Das ist viel Geld, das der Fußball gut nutzen kann», sagte Werner Hackmann, Präsident des Ligaverbandes der Deutschen Fußball-Liga (DFL) und DFB-Vizepräsident, nachdem das Angebot von Nike publik geworden war. Und das Schöne ist, der liebe Herr Hackmann, will das ganze Geld in neue Kunstrasenplätze stecken. Jedem Dorf, jeder Stadt und jedem Verein sein eigener Platz.

Ist doch toll, oder? Und wäre man nicht auf Anhieb drauf gekommen, was? Ist aber so. Ist alles mit Herrn Blatter und seinen Anteilseignern von der Kunstrasen AG schon besprochen. Muss doch irgendwie sinnvoll raus das Geld?

Ben Redelings, www.scudetto.de

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