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"In der Rückrunde greifen wir an"

Theo Schneider, die Hinrunde ist fast vorbei. Bist Du mit dem, was Deine Mannschaft bisher geleistet hat, zufrieden?

Also, ich bin unterm Strich schon zufrieden! Wir haben eine neu zusammengestellte Mannschaft, von der keiner wirklich wusste, wo sie steht. Nach einem schwierigen Saisonstart haben wir uns wieder herangearbeitet. Das begann mit drei Niederlagen gegen Köln, Verl und Lautern, aber mit dem Sieg bei Preußen Münster konnten wir dann eine Serie starten und haben uns in der Tabelle immer weiter nach oben gearbeitet. Wären wir besser in die Saison gestartet, würden wir wahrscheinlich ganz oben mit dabei sein, aber so haben wir uns trotzdem alle Optionen für die Rückrunde offen gelassen und können nun mit dem Blick nach oben in die Rückrunde starten.

Du hast es angesprochen, die Saison begann mit drei Niederlagen in Folge. Woran lag es, dass die Mannschaft die Anfangsphase der Saison nicht erfolgreicher gestalten konnte?

Zum einen muss man sich vorstellen, dass die Vorbereitung bei uns ein wenig anders läuft, viele von meinen Spielern kommen erst nach der Vorbereitung (bei den Profis/Die Red.) hinzu. Die Mannschaft musste sich erst finden. Köln war eingespielt, da mussten wir erstmal hinkommen. Das Heimspiel gegen Verl war dann auch nicht so gut und in Lautern haben wir unglücklich verloren. Danach war mir dann auch ein bisschen mulmich zu mute, denn es wusste ja keiner genau, wo die Mannschaft wirklich steht.

Wie hast Du es geschafft, die Mannschaft zurück in die Erfolgsspur zu bringen?

Ich verfüge als Trainer über eine gewisse Erfahrung und habe einfach die Ruhe bewahrt. So habe ich es geschafft, nach und nach ein Team zu formen. Es war auf jeden Fall wichtig, dass die Mannschaft als ?Team? zusammengefunden hat. Wir haben Spieler die über individuelle Klasse verfügen, aber ich musste viel probieren, um die Positionen bestmöglich zu besetzen. Die Mannschaft hat sich dann im Verlauf der Saison gut entwickelt und von da an ging es deutlich bergauf.

Was war in der Hinrunde das Highlight für Dich?

Für mich war das Highlight der Hinrunde sicherlich das Spiel bei Preußen, wir sind mit drei Niederlagen im Gepäck dorthin gereist und Münster war zu diesem Zeitpunkt bärenstark. Wir haben uns dort drei Punkte erkämpft die für uns sehr wichtig waren. Dieses Spiel war für mich das Schlüsselspiel in der Hinrunde. Ja und ein Derbysieg ist natürlich immer etwas ganz besonderes, zumal die Blauweißen ja uneinholbar vorne lagen und wir uns tabellarisch hinter ihnen befanden. Keiner hätte gedacht, dass wir dieses Spiel auch in dieser Deutlichkeit hätten gewinnen können, doch wir haben dieses Spiel verdient gewonnen weil wir einfach die bessere Mannschaft waren.

Welches Spiel war Deiner Meinung nach das Beste Deiner Mannschaft?

Das beste Spiel haben wir in Lotte gezeigt. Wir haben dort echt ein Klassespiel gemacht und eine spielstarke Mannschaft auf eigenem Platz schlagen können. Das Spiel in Münster war sehr schwer und sicherlich wichtig, aber das Spiel in Lotte war sicherlich vom gesamten Spiel her unser bestes.

Kann man in dieser Saison von einer leistungsmäßig ausgeglichenen Liga sprechen?

Ich glaube es war auch schon in den letzten Jahren so, dass es kein großes Gefälle gibt. Mannschaften wie Wiedenbrück, Verl oder Köln bewegen sich auf Augenhöhe. Wir haben es selbst erlebt, gegen Wiedenbrück verloren wir knapp verloren und das 1:1 gegen Homburg zeigt, dass selbst Mannschaften, die in der Tabelle weiter unten stehen, in der Lage sind, mithalten zu können. Man kann also von einer durchaus ausgeglichenen Liga sprechen - wobei Münster und Lotte schon über sehr starke Kader verfügen.

Du hast viele interessante, talentierte Spieler in Deinem Kader. Kann man die Leistungsträger, wie z.B. einen Hasanbegovich oder einen Ginczek, dauerhaft beim BVB halten?

Man sieht es ja, wie es in den letzten Jahren so gelaufen ist. Es gibt da immer so einen Zweijahres-rhytmus in dem die Mannschaften, gerade die zweiten Mannschaften, ihr Personal ziehen lassen müssen, um sie dann durch neue Spieler zu ersetzen. Hasanbegovich und Ginczek sind sicher zwei gute Spieler, die auch im Blickfeld von vielen Zweitligamannschaften sein dürften. Nedim Hasanbegovichs Vertrag läuft aus und er hat sicherlich auch den Anspruch Profifußball zu spielen. Lasse Sobiech und andere könnten auch wechseln, es kommt auch immer ein wenig darauf an, wie der Verein da jetzt in Sachen Vertragsgestaltung dran geht.



Die Profis sind, seitdem Du Trainer der BVB-Amateure bist und das ist immerhin bereits seit dem 23.04.2004, noch nie so erfolgreich gewesen. Hat das auch Auswirkungen auf das Umfeld der zweiten Mannschaft?

Seitdem ich Trainer bin, haben einige Spieler den Sprung zu den Profis geschafft, auf der einen Seite freut mich das, auf der anderen Seite ist das für mich oftmals aber auch ärgerlich, weil es immer Leistungsträger waren die mir dann gefehlt haben. Aber das ist nichts Neues für mich und ich muss damit leben.

Die Zuschauerentwicklung ist jedenfalls deutlich ansteigend?

Ja, es hat mich besonders gefreut, dass die Entwicklung bei den Fans so verläuft. Es ist schon toll, wie groß die Beteiligung auch bei Auswärtsspielen ist. Wenn man dann sieht, dass der ganze Gästebloch schwarzgelb ist, dann ist das schon ein schönes Gefühl. Von den Mannschaften bei uns in der Liga haben wir mit Abstand die besten Fans. Ob bei Heim oder Auswärtsspielen ? das Interesse ist immer da und das ist gerade bei den zweiten Mannschaften in Deutschland einmalig.

Yasin Öztekin äußerte sich vor kurzem unzufrieden über seine Situation bei den Amateuren. Haben Sie mit ihm darüber gesprochen? Wie beurteilen Sie seine Kritik? Haben Sie Verständnis?



Ich kenne Yasin schon sehr lange. Er ist ein sehr impulsiver Spieler und sagt oft Dinge, die er gar nicht so meint. Es ist nachvollziehbar, dass er momentan ein wenig enttäuscht ist. Er war schon bei den Profis und ist jetzt wieder bei uns. Klar, er träumt vom Profifußball, ich kann ihn verstehen, aber man muss sich durch Topleistungen anbieten und zeigen, dass man bereit ist. Er ist ein toller Fußballer, aber man muss Worten Taten folgen lassen und nicht hoffen, dass das alles schon wird. Er muss konstanter werden, sich also dauerhaft über gute Leistungen anbieten und - wenn nötig - weiter an sich arbeiten. Er kann uns mit einer starken Leistung dorthin hieven, wo wir letztendlich auch hin wollen, nämlich weit nach oben.

, 09.12.2010 

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